Aus unserer interreligiösen und interkulturellen Arbeit wissen wir, wie viel sich mit Musik bewegen und verändern lässt. Seit 2019 machen wir diese prägende Erfahrung auch für den Klimaschutz fruchtbar. Wir entwickeln neue Kulturformate, initiieren Modellprojekte, veranstalten Zukunftswerkstätten und bringen uns unterstützend in lokale Transformationsprozesse ein. Am Anfang stand auch hier die interdisziplinäre Grundlagenforschung, aus der unter anderem die 500seitige Monographie Musik und Klima hervorgegangen ist.
Wie kann mit Musik und Kultur das Klimabewusstsein befördert werden? Kann aus “Verzicht” und “Verbot” Verschönerung werden? An welchen Stellen können Kulturinstitutionen auf sinnvolle Weise die eigene Umweltbilanz verbessern? Warum spiegelt sich in den gegenwärtigen Klimaprotesten nicht die kulturelle Vielfalt unseres Landes wider? Und wie klingt “Postwachstumsmusik”? Fragen wie diese wurden Anfang 2020 im Rahmen dreier interdisziplinärer Zukunftswerkstätten in Hamburg, Ludwigsburg und Paderborn bearbeitet.
An den Werkstätten beteiligten sich rund einhundert Teilnehmer*innen. Sie waren zwischen 14 und ca. 70 Jahren alt und kamen aus der Klima- und Transformationsforschung, Theologie und Pädagogik, Umweltbewegung und Sozialwissenschaft, aus Journalismus, Kulturmanagement, Lokalpolitik und Sozialarbeit sowie aus den unterschiedlichsten Musik- und Kulturinstitutionen (Orchester, Musikschulen, Konzerthäuser, Museen, Hochschulen, Chöre, Theater).
Arbeitsergebnisse und Materialien
>> Städteübergreifende Dokumentation als pdf-Download
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Trimum wäre nicht Trimum, wenn wir nicht auch neue Lieder und Musikstücke zu diesem Thema entwickeln und in Auftrag geben würden.
Zum Beispiel: Bedrohte Musikkulturen
Ein Gespräch über Hitze und Hochwasser, bedrohte Musikkulturen in aller Welt und die Verletzlichkeit der europäischen Musik. Im Auftrag der Stiftung Genshagen (2020).
Der jährliche Weltrisikobericht verdeutlicht, wie sich das wachsende Risiko von und die Anfälligkeit für Naturkatastrophen, Dürren und Meeresspiegelanstieg auf verschiedene Weltregionen verteilt. Daraus lässt sich ableiten: Zusammen mit den dort lebenden Menschen sind zugleich auch ihre jeweiligen Musikkulturen akut bedroht. Doch zu zu der Frage, wie sich die Erderhitzung und ihre Folgen konkret auf verschiedene Musikkulturen auswirken wird, gab es Anfang der 2020er Jahre so gut wie keine systematischen Untersuchungen.
Wir haben die Musikethnologin Prof. Dr. Christine Dettmann (Hochschule für Musik und Theater München) und den Klimaforscher Prof. Dr. Gerrit Lohmann (Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven) zum interdisziplinären Austausch eingeladen.
Eine Produktion von Trimum im Auftrag der Stiftung Genshagen für das Projekt Kultur und Nachhaltigkeit. Ein kreativer Austausch in Europa im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Zum Beispiel: Stunde der Zukunft
Eine interkulturelle und inklusive Feier für Umwelt und Klima aus der Ideenwerkstatt des Trimum e.V.: Musik und wissenschaftliche Informationen verbinden sich mit konkreten Ermutigungen zum eigenen Handeln. Auch die Religionen sind in der “Stunde der Zukunft” gern gesehene Gäste.
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Seit 2020 sind wir Mitglied der Klima-Allianz Deutschland. Hier positionieren wir uns in politischen Debatten und setzen uns, gemeinsam mit zahlreichen weiteren Organisationen, für mehr Klimaschutz in der Kultur und für mehr Kultur in der Klimapolitik ein.
>> Mehr zu unseren Aktivitäten in der Klima-Allianz
Klimawandel in der Nachbarschaft
Klimaschutz ist eine kulturelle Gemeinschafts- und Gestaltungsaufgabe. Mit unterschiedlichen Formaten wollen wir dazu beitragen, dass Klimaschutz und Klimaanpassung zu verbindenden nachbarschaftlichen Themen und Gestaltungsfeldern werden.