Trimum

TRIMUM - Musik weiter denken

Vergiss die Gastfreundschaft nicht

Kanon / deutsch

Der Text lehnt sich im ersten Teil des Kanons an Hebräer 13,1 an. Im zweiten Teil wird die vor allem im Judentum sehr bekannte Zeile aus Psalm 133,1 “Siehe, wie fein und lieblich ist’s, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!” eingearbeitet. Zusammen ergeben sie einen Text, der an die Gastfreundschaft erinnern soll, die in allen drei abrahamitischen Religionen eine wichtige Rolle spielt. Doch der Kanon lädt auch Nichtgläubige zum Mitsingen ein: Der einzige explizit religiöse Begriff “Engel” kann hier auch als umgangssprachliche Bezeichnung für einen “guten Menschen” verstanden werden.
Der Kanon entstand 2014 unter dem Eindruck einer intensiven Auseinandersetzung mit der komparativen Theologie Klaus von Stoschs. Bernhard König, der Autor des Kanons, hatte zu jener Zeit an der Universität Paderborn ein gemeinsames Seminar mit von Stosch abgehalten und mit Tuba Isik, Serap Ermis und Cordula Heupts waren daraufhin gleich drei Doktorandinnen aus dessen Studiengang zu einem Teil des Referententeams von Trimum geworden.
Der Trimum-Chor hatte sich bis dahin darauf beschränkt, traditionelle Musik aus Judentum, Christentum und Islam zu singen und dramaturgisch zu gestalten. Angelehnt an die Komparative Theologie wurde diese Praxis als “musikalische Gastfreundschaft” verstanden. Der nächste folgerichtige Schritt bestand nun darin, eine neue, religionsübergreifende “Musik des Trialogs” zu entwickeln. Vergiss die Gastfreundschaft nicht war der erste (noch sehr vorsichtige) Versuch, diese Idee in die Tat umzusetzen – gewissermaßen eine erste Etüde, auf die später zahlreiche weitere Lieder folgten.
Das nachfolgende Video zeigt ab Minute 2.52 in einem kurzen Ausschnitt die erstmalige Umsetzung des Kanons während einer Konzeptwerkstatt des Trimum-Referententeams.

(A. Gaißert / B. König)