Wie viel musikalischer Dialog, wie viel künstlerische Freiheit ist zwischen Juden, Christen und Muslims überhaupt möglich, ohne dass dabei gegen Traditionen und Gebote der einzelnen Religionen verstoßen wird?
Genau dieser Fragen wollen wir gemeinsam mit Respekt, Behutsamkeit und Neugierde nachgehen. Die positiven Erfahrungen aus dem ersten Jahr von Trimum stimmen uns optimistisch, dass dies gelingen kann: Aufeinander zuzugehen und zugleich Grenzen zu achten.
Miteinander singen – das darf nicht leichtfertig geschehen! Wir werden nicht gemeinsam in jene heiligen Gesänge oder Rezitationen einstimmen, die im Zentrum der jeweiligen Religion stehen. Aber wir werden jüdische, christliche und muslimische Lieder singen, in denen von Begegnung und Gastfreundschaft, von Fremdheit und Nähe, von Liebe und Hoffnung die Rede ist. Und wir werden nach neuen Formen des Miteinander-Singens suchen, in denen das Trennende ebenso seinen Raum findet wie das Verbindende. Denn gerade Musik vermag – vielleicht mehr noch als das gesprochene Wort – auch dies: Der Vielfalt und Unterschiedlichkeit, dem respektvollen Schweigen und dem vorsichtigen Herantasten einen angemessenen Klang zu geben.