Trimum

TRIMUM - Musik weiter denken

Fugato 2018

“Es war einmal ein Ton, der reiste um sein Leben.
Die Welt ringsum war feindlich und nichts war so wie immer.
Er wusste nicht, wohin.”
Aus dem Textbuch „Verbotene Töne – zehn Fabeln und ein Requiem“

Verbotene Töne: Zehn Fabeln und ein Requiem

für Sinfonieorchester, Exil-Ensemble, Zeitzeugen und Erzähler/innen

Mittwoch, 28.11.2018 (20.00h) im Forum am Schlosspark, Ludwigsburg

Fugatoensemble 2018

2016 wurde Fugato von Publikum und Presse bejubelt – nun ist es in Ludwigsburg in einer konzertanten Neufassung zu hören. Musiker*innen, die in Ludwigsburg und Umgebung eine neue Heimat gefunden haben, haben die orchestrale “Fabel vom verbotenen Ton” mit ihren eigenen Inhalten gefüllt. Mit Liedern und Geschichten erzählen sie von Liebe und Heimat, Flucht und Gefahr, vom Aufbrechen und von der Sehnsucht, anzukommen.

Fugato-Ensemble Ludwigsburg

Eine Veranstaltung der Württembergischen Philharmonie Reutlingen und des Forums am Schlosspark Ludwigsburg in Kooperation mit der Friedenskirche Ludwigsburg, dem Fachbereich Bürgerschaftliches Engagement und Soziales der Stadt Ludwigsburg, der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und dem Trimum e.V.

Preis: 7,00 bis 19,00 Euro Karten bestellen

Fugato-Ensemble Ludwigsburg

Das Projekt

FUGATO: Das ist mehr als nur ein Musikprojekt. Viele unserer Mitwirkenden stammen aus Ländern, in denen es keine Meinungs- und Kunstfreiheit gibt. Manche waren Drangsalierungen und Misshandlungen ausgesetzt, bloß weil sie die „Sünde“ begangen haben, auf einer Hochzeit zu musizieren. Andere waren als Minderheit unterdrückt und durften die Lieder ihrer Religion oder ihres Volkes nur im Geheimen singen.

Es kann vor diesem Hintergrund eine überaus wertvolle, geradezu existentielle Erfahrung sein, sich als Sängerin oder Musiker, als Kurde oder als iranische Christin, als bekennender Atheist oder bekennende Muslima gemeinsam auf eine Bühne zu stellen: Die eigene Geschichte erzählen, die eigenen Lieder miteinander teilen und auf diese Weise öffentlich zeigen zu können, dass man mit Männern und Frauen anderer Religionen und Kulturen befreundet ist.

Fugato wurde 2016 von der Württembergischen Philharmonie Reutlingen initiiert und gemeinsam mit zahlreichen Projektpartnern in Reutlingen, Esslingen und Tübingen durchgeführt. Schon damals war Fugato für viele der beteiligten Geflüchteten zu einer musikalischen Heimat geworden. Auch die Konzertbesucher zeigten sich berührt und erschüttert vom Reutlinger Abschlusskonzert. So wurde von vielen Seiten der Wunsch laut, diese wertvolle Arbeit auch andernorts zu ermöglichen.
In Ludwigsburg wurde dieser Wunsch Wirklichkeit: Seit Januar 2018 treffen sich Geflüchtete aus dem Iran, Syrien, Afghanistan und verschiedenen kurdischen Regionen, um unter Leitung des deutsch-israelischen Komponisten und Musikers Alon Wallach gemeinsam traditionelle Musik aus ihren Herkunftsländern zu studieren sowie neue Texte und Lieder zu schreiben.

Fugato Abschlusskonzert 01

Fugato soll damit aber nicht zu Ende sein. Der Prozess der Beheimatung und geselllschaftlichen Teilhabe von Geflüchteten dauert weiter an – aber er verändert sich, wirft neue Fragen auf und wird damit künftig auch auf musikalischer Ebene nach neuen Ausdrucksformen verlangen. „Wie klingt das Zusammenleben?“ – diese politische, künstlerische und ethische Frage, die das Projekt von Anfang an sehr offen gestellt hat, bleibt unvermindert aktuell. Auch in Zukunft wollen wir die Begleitmusik zu einer bunten und friedlichen Gesellschaft liefern.

Fugato Abschlusskonzert 04

Besetzung

Württembergische Philharmonie Reutlingen
Thomas Herzog, Dirigent
Bernhard König, Komposition

Lucie Mackert, Erzählerin
Ahmet Gül, Erzähler

Fugato-Ensemble
Musikalische Leitung: Alon Wallach

Muhammed Aldeeh, Gesang
Rami Alrjoula, Gesang
Mehmet Akpinar, Gesang
Wasim Alkardoush, Texte und Gesang
Soma Azizi, Gesang
Matthias Buck, Violine
Ebrahim Cheraghi Hamoole, Gesang
Magdalena Didwissus, Blockflöte
Ermia (Orainab Mashayekhi), Gesang
Zhila Farzin, Gesang
Günter Fischer, Kontrabass
Nasir Hajimohamad, Gesang
Lukas Lang, Klarinette
Mazen Mohsen, Gesang und Oud
Shagol Momeni, Rubab
Joana Moradi, Gesang
Fabio Müller, Violine
Nastasja Nürnberger-Schmeel, Querflöte
Omid Saidi, Tabla und Gesang
Paula Scholz, Violoncello
Ajmal Shirsad, Harmonium und Gesang
Sulaiman Sulaiman (Kiwan), Saz
Alon Wallach, Gitarre
Virginie Wong, Violine

Darsteller/innen
Samer Tamim (Kaiber), Tanz

Bilal Hasaf
Mazen Abbas
Haneen Alahmad
Ahmad Alhamad

Produktionsteam
Maria Katharina Schmid, Regieassistenz
Gerald Birkenstock, Projektassistenz und Inspizienz
Bernhard König, Regie
Alon Wallach, Projektleitung

Dank
Wir danken unserer unermüdlichen „Möglichmacherin“ Anne Kathrin Müller.
Ebenfalls danken wir Andreas Eckhardt, Katrin Roos, Martin Wendte und all jenen Mitwirkenden von Fugato 2016/17, die nun zwar nicht mehr mit auf der Bühne stehen, deren damalige Ideen, Texte und Lieder aber auch im neuen Projekt ihre Spuren hinterlassen haben.

Kooperationspartner und Förderer
FUGATO – Verbotene Töne“ ist eine Veranstaltung der Württembergischen Philharmonie Reutlingen und des Forums am Schlosspark Ludwigsburg in Kooperation mit dem Büro für Integration und Migration der Stadt Ludwigsburg, der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und dem Trimum e.V.
Das Projekt „FUGATO Ludwigsburg“ wird gefördert von der Bürgerstiftung Ludwigsburg und der Stadt Ludwigsburg. Das Projekt „Flüchtige Töne“ des Trimum e.V. wird gefördert vom AcK Deutschland e.V. (Förderprogramm “Weißt du wer ich bin”) aus Mitteln des Bundesministerium des Innern (Deutsche Islamkonferenz) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

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Mehr zu FUGATO

Über anderthalb Jahre hinweg hatten Geflüchtete aus Afghanistan, Gambia, Ghana, dem Iran, Somalia und Syrien eigene Texte und Lieder geschrieben und traditionelle Musik aus ihren Herkunftsländern einstudiert.

Eine umfangreiche Dokumentation des Entstehungsprozesses 2016/17 mit zahlreichen Videos findet sich hier

Bereits die Abschlussaufführung von 2017 verknüpfte die Ergebnisse dieses intensiven Prozesses mit den Darbietungen eines multinationalen Gauklerensembles zu einem überbordenden Klang- und Bilderbogen. Einen vollständigen Konzertmitschnitt dieses Konzertes gibt es hier