Trimum

2014 - Musik des Trialogs

Sept. 21, 2014 /// Esslingen am Neckar /// Gemeindehaus am Blarerplatz und Altes Rathaus /// 15:00 Uhr

Musikfest Extra: Zwei Konzerte und ein Podiumsgespräch

Wie klingt das Paradies?

Die Religionen einer Stadt zum Klingen bringen

Welche Rolle kann die Musik in unserer interreligiösen Gesellschaft spielen? Seit 2012 geht die Internationale Bachakademie Stuttgart mit ihrem Projekt TRIMUM dieser Frage nach. In einem europaweit einmaligen Projekt suchen jüdische, christliche und muslimische Musiker, Theologen und Wissenschaftler gemeinsam nach einer eigenständigen „Musik des Trialogs“.
Esslingen am Neckar ist ein sehr geeigneter Ort, um erste Ergebnisse aus der „TRIMUM-Werkstatt“ zu präsentieren. Juden, Christen und Muslime leben hier nahe beieinander; die Stadt nennt neben den evangelischen und katholischen Gemeinden unter anderem auch eine jüdische, eine griechisch-orthodoxe und mehrere islamische Gemeinden ihr eigen. So werden denn auch große Teile des Programms von ortsansässigen Chören, Vereinen und Schulen bestritten.

Paradiesische Vielfalt

Wo stammen wir her? Aus einem Garten! Judentum, Christentum und Islam sind sich einig: In allen drei Religionen lebten Adam und seine Frau im Paradies. In allen drei Religionen wird „ǧanna“, „Gan Eden“ oder der „Garten Eden“ als ein Ort der Wonne und des Überflusses beschrieben.
Prächtig, vielfältig und überbordend wie dieser Garten selbst sind auch die Beschreibungen und Überlieferungen, die sich um ihn ranken. In einer gemeinsamen Veranstaltung der Internationalen Bachakademie Stuttgart und der Stadt Esslingen am Neckar werden sie zum Klingen gebracht: In Chorstücken, Gesängen und Rezitationen aus jüdischer, christlicher und islamischer Tradition.
Dabei werden die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede dieser drei Religionen deutlich hörbar werden. Genau diese Vielfalt wollen wir gemeinsam erleben und miteinander feiern. Denn wie trostlos wäre ein Garten, in dem nur eine einzige Pflanze wüchse?!

Die Veranstaltungen

15.00h, Gemeindehaus am Blarerplatz (Franziskanergasse 4)
Paradiesisch! Mitmachkonzert für Familien

Wie klingt das Paradies? Kinder und Jugendliche aus Esslingen haben sich auf die Suche gemacht und die religiöse Vielfalt ihrer eigenen Stadt erforscht. Was sie dabei entdeckt haben, werden sie in unserem Familienkonzert selber präsentieren. Außerdem im Programm: Flüsterschlangen, Paradiesvögel – und die rätselhafte Frage, wie der Grottenolm zu seinem Namen kam.
Eintritt frei

17.00h, Bürgersaal im Alten Rathaus (Rathausplatz)
Gemeinsam vom Paradies singen: Ein interreligiöses Podiumsgespräch

Im Paradies begann die Kommunikation zwischen Menschen und Gott. Wie Gott zu uns spricht und wir zu ihm, darüber gehen die Vorstellungen von Juden, Christen und Muslimen weit auseinander. Können wir dennoch in dieselben Gesänge einstimmen? Können wir zum Beispiel – trotz aller Unterschiede und ohne unsere Eigenständigkeit zu verraten – gemeinsam vom Paradies singen?
Im Gespräch: Dr. Tuba Işık, Prof. Dr. Dr. hc Karl-Josef Kuschel, Prof. Dr. Frederek Musall.
Eintritt frei

19.30h, Gemeindehaus am Blarerplatz (Franziskanergasse 4)
Dreierlei Paradies: Eine musikalisch-trialogische Feier

Die Vielfalt feiern – das wollen wir zum Abschluss dieses Tages. Synagogale Gesänge und christliche Kirchenmusik, arabische Rezitationen und klassisch-türkische Melodien treffen auf Neukompositionen aus der TRIMUM-Werkstatt.
Es wirken mit: Oratorien-Verein Esslingen e.V., Schola Gregoriana des Münsters St. Paul, Hochschulchor Esslingen und der Esslinger Liederkranz e.V., Interreligiöses Chorlabor der Internationalen Bachakademie Stuttgart u.v.a.
Eintritt frei

MUSIKFEST EXTRA: TRIMUM ist ein Kooperationsprojekt der Internationalen Bachakademie Stuttgart mit dem Kulturamt der Stadt Esslingen am Neckar. Für finanzielle Unterstützung danken wir der Robert Bosch Stiftung, der Stiftung Stuttgarter Lehrhaus, dem Referat für Migration und Integration Esslingen sowie dem Schul- und Sportamt. Die Veranstaltungen sind auch der Esslinger Beitrag zum Projekt der KulturRegion 2014 „Garten Eden“.